Deutsche Handballer mit Auftaktsieg: 32:29 gegen Schweden
Rio de Janeiro – Die deutschen Handballer sind mit einem Erfolg in ihre Olympia-Mission in Rio de Janeiro gestartet. Der Europameister gewann sein Auftaktspiel in der Vorrunden-Gruppe B gegen Schweden mit 32:29 (18:15).
Durch den Erfolg verschaffte sich das Team von Bundestrainer Dagur Sigurdsson eine gute Ausgangslage für das Erreichen des Viertelfinals. Vor 8000 Zuschauern zeigte die deutsche Mannschaft eine insgesamt überzeugende Leistung. Nur in den Anfangsphasen der beiden Halbzeiten hatte sie ein paar Probleme. Beste Werfer gegen den Olympia-Zweiten von London waren Julius Kühn mit acht sowie Tobias Reichmann mit sechs Treffern.
Trainer Sigurdsson hatte zuvor gehofft, dass seine Spieler die «richtige Welle» treffen würden zum Turnier-Start. Doch zunächst benötigte seine Mannschaft ihre übliche Anlaufzeit. Die Schweden lagen anfangs in Führung, ehe Reichmann in der achten Minute mit seinem Treffer zum 4:4 erstmals den Ausgleich schaffte. Drei Minuten später ging das DHB-Team durch seinen Kapitän Uwe Gensheimer erstmals beim 6:5 auch in Front. Pech für die Schweden: Der Kieler Rückraumspieler Lukas Nilsson (7.) fiel schon früh wegen einer Fußverletzung aus.
In der Folgezeit steigerte sich auch EM-Held Andreas Wolff im Tor und zeigte einige Paraden. Die Deckung stand stabil, im Angriff spielte das Team konsequent und schnörkellos. Vor allem der wuchtige Gummersbacher Kühn war von den Schweden kaum zu halten und traf allein in der ersten Halbzeit schon sechsmal. Die Auswahl von Trainer Sigurdsson lag beim 14:11 (23.) durch Fabian Wiede erstmals mit drei Toren vorn und verteidigte den Vorsprung bis zur Pause.
Beide Mannschaften versuchten, die seit dem 1. Juli geltenden neuen Regeln zu nutzen, und spielten unter anderem immer wieder mit einem zusätzlichen Feldspieler statt des Torwarts – was bisweilen aber schiefging. So gelang Torwart Wolff sein zweiter Länderspieltreffer (13:11/23.), als er den Ball ins verwaiste Tor der Schweden warf.
Nach dem Wechsel taten sich die EM-Champions wie schon zu Beginn in Halbzeit eins etwas schwer. Zwar gingen sie beim 20:16 (37.) erstmals sogar mit vier Toren nach vorn, doch schon drei Minuten später waren die Skandinavier dran. Von der 39. Minute an mussten sie allerdings auf Kapitän Tobias Karlsson verzichten. Der Flensburg-Profi sah nach der dritten Zeitstrafe die Rote Karte.
Doch nicht die Schweden, sondern die Deutschen gerieten mehr und mehr aus dem Rhythmus. Im Angriff lief einige Minuten kaum noch etwas zusammen. Beim 23:23 (47.) waren die Nordeuropäer nach einer Vier-Tore-Serie wieder dran. Dem deutschen Team gelang es zunächst nicht mehr, sich wieder deutlicher abzusetzen. Erst beim 29:26 (55.) durch den Berliner Paul Drux standen die Zeichen endgültig auf Sieg.
Fotocredits: Marijan Murat,Marijan Murat,Marijan Murat,Marijan Murat,Marijan Murat,Marijan Murat
(dpa)