Dämpfer beim Start der deutschen Vielseitigkeits-Hoffnung
Rio de Janeiro – Der erste Olympia-Tag verlief für das Vielseitigkeits-Team nicht so gut wie erhofft. «Wir haben leider ein paar Punkte liegen lassen», kommentierte Bundestrainer Hans Melzer die ersten Ritte der ersten beiden deutschen Starter am Samstag in Rio de Janeiro.
«Immerhin liegen wir trotzdem auf Platz eins.» Es war ein deutlicher Dämpfer beim Start der großen Gold-Hoffnung. Trotz einiger Fehler übernahm das Quartett um Doppel-Olympiasieger Michael Jung aus Horb die Führung. Nach der ersten Hälfte der Dressur liegt das deutsche Team mit 82,50 Strafpunkten vor Australien (83,90) und Großbritannien (84,20). «Es kommen ja noch zwei starke Reiterinnen», sagte der Bundestrainer. Am Sonntag satteln Julia Krajewski aus Warendorf und Ingrid Klimke aus Münster.
«Das ist natürlich ärgerlich bei so einem Turnier», kommentierte Jung seinen Fehler. In der Einzelwertung liegt er mit Sam (40,90) als Dritter vor Sandra Auffarth mit Opgun Louvo (41,60). Es führt der Brite William Fox-Pitt mit Chilli Morning (37,00) vor dem Australier Christopher Burton mit Santano (37,60).
«Es war ein kurzes Missverständnis», erklärte Jung. «Das war teuer. Das hat viele Punkte gekostet. Es ist aber kein Desaster.» Er hoffe, dass am Montag im Gelände «nicht noch mehr Patzer passieren.» Abschluss der dreiteiligen Vielseitigkeit ist das Springen am Dienstag.
Weniger Punkte als erwartet gab es in der Dressur auch für Auffarth mit Opgun Louvo. Der bei der WM mit zwei Goldmedaillen dekorierten Reiterin aus Ganderkesee unterliefen mit ihrem 14 Jahre alten Wallach zwei Fehler, die zu Abzügen führten. «Ich war einmal zu döselig», kommentierte die Weltmeisterin von 2014 ihren Ritt. Anschließend habe es mit Opgun Louvo «noch einen Folgefehler» gegeben: «Er ist einmal umgesprungen.» Auffarth blieb zuversichtlich: «Noch ist hier nichts verloren. Wir haben noch alle Chancen.»
Zumindest für die Mannschaft stimmt das. Im Einzel dürfte es für die Olympia-Dritte von London aber schwer werden, erneut eine Medaille zu holen. «Es werden sicher noch einige besser sein», sagte Auffarth mit Blick auf die zweite Hälfte des Dressur-Feldes am Sonntag.
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(dpa)