Portugal schreibt Geschichte
Ganz Portugal feiert: Unmittelbar nach dem EM-Sieg der Portugiesen über Frankreich startete im ganzen Land und auch in Paris eine riesen Party. Zwölf Jahre nach dem EM-Trauma im eigenen Land, wo die Portugiesen das Finale gegen Griechenland verloren, ging der Traum vom Titel endlich in Erfüllung.
Gestern Abend gewann Portugal im Finale der Europameisterschaft 2016 nach 120 Minuten mit 1:0 gegen Gastgeber Frankreich. Damit besiegten die Portugiesen ihr Trauma von vor zwölf Jahren, als sie das Finale im eigenen Land ebenfalls knapp mit 0:1 gegen Otto Gehhagel und seine Griechen verlor.
Cristiano Ronaldo als tragischer Held
Und nun ist ganz Lissabon in Ausnahmezustand. Im Mittelpunkt steht dabei jedoch hauptsächlich ein Mann: Cristiano Ronaldo. Der Superstar verletzte sich in der 17. Spielminute am linken Knie und musste trotz mehrmaliger Versuche und Bandagen unter Tränen ausgewechselt werden (25.). Ein Drama für ganz Portugal! Doch dieses Drama sollte mit dem knappen Finalsieg ein Happyend bekommen. Bei Ronaldo und Co. flossen die Freudentränen.
Pepe: „Wir mussten für ihn gewinnen“
Portugal glänzte in kaum einem Spiel dieser EM. In der Vorrunde konnten sie kein einziges Spiel gewinnen. Doch die Portugiesen wollten diesen Titel, kämpften im Finale trotz fehlendem Ronaldo. Und obwohl der 31-jährige vom Platz getragen werden musste, feuerte er sein Team in der Kabine und am Spielfeldrand an. Das schätzte vor allem auch Trainer Fernando Santos: „Unser Kapitän hat alles gegeben. Er wurde oft kritisiert, aber er hat einen fantastischen Mannschaftsgeist und das hat er heute wieder gezeigt. Er hat alles Menschenmögliche versucht, zwei Mal wollte er weiterspielen, doch er konnte nicht mehr. Seine Präsenz aber in der Kabine und auf der Bank war sehr wichtig. Wie er mich unterstützt hat und mir geholfen hat meine Nachrichten an das Team weiterzugeben und wie er sie ermutigt hat war beeindruckend. Er hat ihnen gesagt, dass heute unser Tag ist, er hat genauso wie ich fest daran geglaubt.“ sagte der Coach in der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Auch Ronaldos Teamkollege Pepe ist stolz auf seinen Kapitän: „Es war schwer, weil wir unseren besten Spieler verloren hatten. Den Spieler, in den wir unsere Hoffnungen gelegt hatten, weil er ein Spieler ist, der einfach jeden Moment treffen kann. Wir alle kennen die Fähigkeiten, die Cristiano Ronaldo hat. Als er dann sagte, dass es für ihn nicht mehr weiter ginge, habe ich versucht den Anderen zu sagen, dass wir das für ihn gewinnen müssen, dass wir für ihn kämpfen müssen und niemals aufgeben dürfen.“
Nachdem Ronaldo den Kampf gegen sein Knie verlor, flossen die Tränen der Trauer. Sein Fußballherz schien gebrochen, schließlich träumt er seit Jahren vom Titel mit der Nationalmannschaft. Am Ende erinnert sich CR7 jedoch kaum noch an die Tränen aus der 25. Spielminute. Portugal ist Europameister und ein ganzes Land tanzt und feiert. An diesem Abend ist sicher nicht nur Ronaldos Traum wahr geworden, denn Portugal hat sein Trauma besiegt, auch wenn das niemand vor und während des Turniers gedacht hätte…
Video: www.youtube.com/watch?v=-MC_MQ-YbZg