Die Folgen des Klimawandels – das sind die Prognosen

Das Thema Klimawandel wird von den Vereinten Nationen sehr ernst genommen. So ernst, dass der Weltklimabericht nach Grundthemen geordnet in drei Teilen erscheint. Der im Herbst vergangenen Jahres veröffentlichte erste Teil befasste sich mit der Bestandsaufnahme. Noch im April soll der dritte Teil sich mit möglichen Gegenmaßnahmen befassen. Der Ende März erschienene Teil zwei befasst sich dagegen mit den möglichen Folgen, die sich aus der globalen Erderwärmung ergeben.

Die Veränderungen haben einschneidende Folgen

Durch die Erhöhung der weltweiten Temperaturen geht das Eis in den Polarregionen immer weiter zurück. Insofern ist mit einem fortschreitenden Anstieg der Meeresspiegel mit entsprechenden Folgen für küstennahe Gebiete zu rechnen. Hinzu kommt eine Veränderung der Großwetterlagen und einer deutlichen erhöhten Aufkommen von Wetterextremen. Kombiniert mit dem zu erwartenden Temperaturanstieg hat dies fundamentale Auswirkungen auf dem landwirtschaftlichen Sektor. Die Vereinten Nationen prognostizieren in ihrem Weltklimabericht Ernteausfälle von bis zu 20 Prozent der weltweiten Agrarproduktion. Betroffen sind von diesem Rückgang bei der Landwirtschaft vor allem Schwellenländer in südlichen Regionen der Weltkugel. In nördlicheren Gefilden kann der Klimawandel in Bezug auf den Anbau von Getreide, Gemüse und Obst sogar einen positiven Effekt haben, da sich die frostfreien Zeiten im Jahreslauf deutlich verlängern werden und die höheren Temperaturen eine größere Vielfalt beim Anbau zulassen.

Das Wasser wird knapper

Auch beim Thema Wasser ist Europa weit weniger betroffen als andere Weltregionen. Bei der Trinkwasserversorgung könnte sich die Lage gerade in den Ländern weiter verschärfen, in welchen ohnehin ein dauerhafter Zugang zu sauberem Wasser kaum zu gewährleisten ist. Neben Afrika sind hiervon auch Teile von Asien sowie Südamerika in verstärktem Maße betroffen. Die weitere Verknappung bei sauberem Trinkwasser birgt nicht zuletzt auch gesundheitliche Risiken. Diese werden verstärkt durch Hitze, Unterernährung aufgrund von Ernteausfällen sowie Wetterextremen wie Dauerregen und daraus resultierenden Überschwemmungen. Hinzu kommen schwerwiegende Folgen für die Tierwelt. Schon jetzt dringen viele Meeresbewohner in tiefere Wasserschichten vor oder orientieren sich stärker in Richtung der beiden Pole. An Land ist bei einem anhaltenden Anstieg der Temperaturen mit einem vermehrten Aussterben von Arten zu rechnen.

Die Folgen für die Wirtschaft werden geringer eingestuft

In einem Bericht aus dem Jahre 2006 warnte Nicolas Stern davor, dass der Klimawandel zu einer Schrumpfung der Wirtschaft im Umfang von 20 Prozent führen würde. Der jetzige Weltklimabericht der Vereinten Nationen geht jedoch von einem deutlich optimistischeren Ergebnis aus. Danach liegen die möglichen Verluste in einem Rahmen zwischen 0,2 und 2 Prozent. Positiv wirkt sich hier insbesondere der zu erwartende weitere Ausbau im Bereich Cleantech aus, das wurde bereits auf dem Thomas Lloyd Cleantech Kongress klar, der im Januar in Frankfurt am Main stattfand.

Photo: Thinkstock, iStock, michal kodym

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