2. Liga startet Rückrunde: Hannover und VfB Topfavoriten
Düsseldorf – Vor dem Rückrundenstart in der 2. Fußball-Bundesliga sind die Rollen klar verteilt. Nach Meinung fast aller Trainer und Manager sind die Bundesligaabsteiger Hannover 96 und VfB Stuttgart die Topfavoriten auf die sofortige Rückkehr in das Oberhaus.
Tabellenführer Eintracht Braunschweig wird meist erst an dritter Stelle genannt und könnte somit noch über die Relegation aufsteigen. Dies ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur vor der am Freitag beginnenden zweiten Halbserie in der 2. Liga. Mit 34 Punkten führt Braunschweig vor den punktgleichen Teams aus Hannover und Stuttgart (je 32).
Demnach dürfte das Rennen um den Aufstieg in die Bundesliga gelaufen sein. Das sieht jedenfalls die unmittelbare Konkurrenz so. «Es wird bei einem Dreikampf bleiben. Ich glaube nicht, dass noch eine andere Mannschaft eingreifen kann», sagte Bernd Hollerbach, Trainer der Würzburger Kickers, die als Tabellensechster am Samstag auf den Spitzenreiter treffen und im Erfolgsfall wieder für Bewegung an der Spitze sorgen können.
Auch Rekord-Aufstiegstrainer Friedhelm Funkel von Fortuna Düsseldorf traut den beiden Topfavoriten den direkten Wiederaufstieg zu. «Stuttgart und Hannover marschieren nicht so leicht durch die Liga, wie sie gedacht haben. Aber sie werden es direkt machen», meinte der 63-Jährige. Union Berlins Trainer Jens Keller, der mit seinem Team nur vier Punkte Rückstand auf Platz drei hat, sieht es ähnlich: «Das ist nicht einfach für die Favoriten, alle hatten irgendwo Rückschläge. Es wird kein Selbstläufer.»
Den Berlinern wird noch am ehesten zugetraut, im Rennen um Platz drei einzugreifen. «Braunschweig oder Union Berlin könnten den Relegationsplatz erreichen», sagte Trainer Pavel Dotchev (Erzgebirge Aue). Auch seine Kollegen Uwe Neuhaus (Dresden) und Janos Radoki (Fürth) sowie Geschäftsführer Samir Arabi von Arminia Bielefeld trauen allenfalls noch den Unionern oder dem 1. FC Heidenheim zu, im Rennen um Platz drei mitzumischen.
Trainer-Routinier Norbert Meier, der mit dem 1. FC Kaiserslautern zum Start am Montag in Hannover antreten muss, weiß um die Besonderheiten der 2. Liga. «In dieser Liga kann jeder Spieltag anders laufen. Eine Rückrunde ist auch immer ein wenig anders zu sehen als eine Hinrunde.» Schließlich seien auch noch Mannschaften mit Tuchfühlung zur Spitzengruppe im Rennen.
Hannovers Trainer Daniel Stendel hat auch Verfolger Braunschweig noch auf der Rechnung. «Wer im Winter vorne steht, hat die Qualität, am Ende ganz oben zu stehen. Die Braunschweiger machen das gut. Ich glaube nicht, dass sie einbrechen werden.»
Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht sieht die Situation recht gelassen. «Wir sind kein Favorit, das sind die anderen Vereine. Hannover und Stuttgart tragen einen wahnsinnig schweren Rucksack. Sie müssen aufsteigen. Wir können unsere Träume hegen und pflegen», sagte der Eintracht-Coach dem Fachmagazin «kicker».
Vitor Pereira, der neue Cheftrainer von 1860 München, wollte keine Prognose abgeben. «Ich muss mich erstmal an die neue Liga gewöhnen – dafür bräuchte ich eine Kristallkugel.»
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(dpa)