1899 Hoffenheim schlägt Freiburg im Derby 2:1

Sinsheim – Abwehrspieler Caglar Söyüncü hat als großer Pechvogel des SC Freiburg seinem Club eine Niederlage im badischen Bundesliga-Derby beschert. Der 20-Jährige patzte am Samstag beim 1:2 (0:1) in der Partie bei 1899 Hoffenheim gleich zweimal.

Beim 0:1 durch Sandro Wagner (34. Minute) legte er dem Ex-Darmstädter den Ball vor. Zudem verursachte Söyüncü einen Elfmeter an Nationalspieler Sebastian Rudy in der 81. Minute. Diesen verwandelte Andrej Kramaric zum 2:1-Sieg.

Mit dem dritten Erfolg hintereinander setzen sich die immer noch ungeschlagenen Hoffenheimer erstmal im oberen Tabellendrittel fest. Freiburg und Trainer Christian Streich warten weiter auf den ersten Auswärtspunkt, obwohl Joker Florian Niederlechner in der 77. Minute den zwischenzeitlichen Ausgleich vor 28 540 Zuschauern erzielt hatte.

Über weite Strecken zeigten beide Teams ein eher braves Derby. Dabei hatte es vor dem Duell zwischen der bis dato sprintstärksten (Hoffenheim) und lauffreudigsten Mannschaft (Freiburg) der Liga ordentlich gekracht. TSG-Sportchef Alexander Rosen hatte dem Sportclub vorgeworfen, der Aufsteiger zeige «eine Aggressivität, die sich teilweise im Grenzbereich bewegt» und von Chefcoach Streich noch gepuscht werde. Der SC-Coach bezichtigte Rosen daraufhin, er versuche, eine Kampagne loszutreten.

In der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena begannen beide Teams und auch die Trainer an der Seitenlinie sehr verhalten. Die erste Torsituation entsprang einem fragwürdigen Freistoß nach einem Zweikampf zwischen Sandro Wagner und Marc Torrejón (20.). SC-Keeper Alexander Schwolow wehrte den Ball von Nationalspieler Sebastian Rudy gerade noch ab.

Die bewegungsfreudigen Freiburger steckten die Ausfälle von Marc Oliver Kempf, Manuel Gulde und Amir Abrashi gut weg und zeigten eine geschickte Raumaufteilung. Nach einer Flanke des Ex-Hoffenheimers Vincenzo Grifo segelte Maximilian Philipp nur um Zentimeter am Ball vorbei (25.).

Allmählich fanden beide Teams immer öfter Lücken: Lukas Rupp verschenkte eine Klasse-Hereingabe von Flügelflitzer Pavel Kaderabek und schoss Schwolow an. Und dann hatte Söyüncü – nicht zum ersten Mal in dieser Saison – einen bösen Aussetzer. Er spielte einen Rückpass Wagner genau in die Füße, der nur noch Schwolow zu umkurven brauchte und zum 1:0 einschoss.

Freiburg zeigte sich wenig beeindruckt und beschäftigte weiter die von Kevin Vogt organisierte gegnerische Abwehr. So zwang Philipp 1899-Keeper Oliver Baumann mit einer Direktabnahme zu einer Parade (39.). Nach dem Wechsel brachte Streich in Florian Niederlechner einen weiteren Stürmer bei den Gästen, nach einer knappen Stunde durfte auch noch Torjäger Nils Petersen aufs Feld.

Die Hausherren erlebten dann zunächst eine Riesen-Schrecksekunde in der 75. Minute, als Vogt den Ball von der Torlinie schlug. Bei Niederlechners Ausgleichstreffer zeigte sich Hoffenheim nicht auf der Höhe, hatte dann aber Glück, dass Schiedsrichter Deniz Aytekin auf den Elfmeterpunkt zeigte, als sich Söyüncü bei Rudy aufstützte.

Fotocredits: Uwe Anspach
(dpa)

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